In Hannover lebe ich als CNG-Fahrer auf einer Insel der Glückseligen: Wir haben in der Region mit einem halben Dutzend Tankstellen eine gute Versorgung, wir haben sehr leistungsfähige Tankstellen, die für hohe Reichweiten sorgen, und es besteht keine Gefahr, dass die Zahl der Tankstellen massiv sinken wird. Auch wurde in Hannover frühzeitig der Wechsel vom Erdgas-Auto zur CNG-Mobilität mit regenerativem BioCNG vollzogen. Dennoch bin ich 2017 Mitglied im CNG-Club geworden. Denn ich weiß aus meinem beruflichen Alltag, dass Solidargemeinschaften und Verbraucherorganisationen kurz-, mittel- und langfristig positiv wirken. Sie können negative Entwicklungen verhindern oder zumindest abmildern. Doch das können Sie nur, wenn sie eine starke Mitgliederbasis haben. Daher ist es wichtig, dass man schon bei Sonnenschein Mitglied wird und nicht erst bei aufziehenden Regenwolken oder einem ersten Blitzeinschlag.

Meine Werkstatt verlangt für die HU den Ausbau der CNG-Tanks ...Ein klassisches Beispiel dafür ist die aktuelle Problematik rund um die Hauptuntersuchung: Einige Prüforganisationen wie der Tüv Nord und der Tüv Süd fordern grundsätzlich den Ausbau der CNG-Tanks für die Gasanlagenprüfung im Rahmen der HU. Viele CNG-Fahrerinnen und -Fahrer geben unnötigerweise mehr als 1.000 Euro zusätzlich für die HU aus, weil sie nicht informiert sind. Mitglieder des CNG-Clubs dagegen haben frühzeitig Informationen bekommen. Sie tauschen sich im internen Mitgliederbereich untereinander über Werkstätten aus, die die Prüfung regelgerecht ohne exorbitante Kosten durchführen. Und mit der Werkstattliste findet man schnell eine Anlaufstelle, bei der man die HU durchführen lassen kann. Zugleich macht der CNG-Club - vernetzt mit den Fahrzeugherstellern, mit den großen Tankstellenbetreibern und mit CNG-afinen Werkstätten - Druck auf die Prüforganisationen und die Behörden. Dies ist jedoch nur möglich, weil der CNG-Club bereits vor den ersten Anzeichen auf die Probleme bei der "Tüv"-Prüfung arbeitsfähig und gut vernetzt war. Und es wäre natürlich noch wirkungsvoller, wenn deutlich mehr CNG-Fahrerinnen und CNG-Fahrer Mitglied in der Verbraucherschutzorganisation wären.

Um es deutlich zu sagen: Ich benötige die Informationen im internen Mitgliederbereich nicht. Als Pressesprecher von OG Clean Fuels habe ich Zugang zu vielfältigen Informationsquellen. Ich muss mir auch keine Gedanken um Tankstellenschließungen in den nächsten Jahren machen, da ich bei meinem Arbeitgeber schon dafür sorgen werde, dass es für meinen privaten CNG-Caddy eine gut gelegene Tankstelle gibt. Dennoch ist es für mich selbstverständlich, dass ich als Privatperson Mitglied im CNG-Club geworden bin und nach meinem beruflichen Wechsel zu OG auch blieb. Denn nur wenn wir als Mitglieder für ein starkes Fundament sorgen, kann der CNG-Club die Interessen der CNG-Fahrerinnen und -Fahrer vertreten.

Kein Verständnis habe ich jedoch für all jene, die Hilfe vom CNG-Club verlangen, aber nicht einmal bereit sind, Mitglied zu werden. Bewusst ist der Mitgliedsbeitrag so günstig gewählt und zudem noch steuerlich absetzbar, dass sich wirklich jeder der ein Auto fährt, auch die Mitgliedschaft finanziell leisten kann. Und ganz ehrlich: Ich kann nur den Kopf schütteln gegenüber denen, die für einen Seat Arona oder VW Caddy 1.600 Euro für den Ausbau und Einbau der Tanks bezahlen, weil sie die 29 Euro Club-Beitrag sparen wollten und uninformiert sind.

Es ist nicht zu spät, Mitglied zu werden
Ich hoffe, dass wir im Sommer das Thema "Tanksausbau und Lösen der Haltebänder" (aktuelle Informationen gibt es dazu immer im Mitgliederbereich des CNG-Clubs) zu den Akten legen können und die Gasanlagenprüfung wieder sachgerecht ohne horrende Kosten durchgeführt wird. Doch ich bin mir auch sicher, dass danach neue Themen kommen werden, bei denen wir einen starken CNG-Club benötigen, der die Interessen der CNG-Fahrerinnen und CNG-Fahrer vertritt. Daher lege ich jedem ans Herz, Mitglied in der Solidargemeinschaft der CNG-Fahrerinnen und -Fahrer zu. werden. Denn nur  gemeinsam sind wir stark.

Transparenzhinweis: 
Jens Voshage hat diesen Blogbeitrag als privates Mitglied des CNG-Clubs geschrieben. Der Inhalt stellt seine private Meinung dar. Sein Arbeitgeber OG Clean Fuels ist langjähriges Firmenmitglied im CNG-Club und unterstützt die Arbeit des Vereins aktiv.
 

Zur Person:

Jens Voshage ist Pressesprecher des Tankstellenbetreibers OG Clean Fuels und verantwortet den Bereich Public Affairs in Deutschland. Er arbeitet seit Anfang 2020 bei OG, einem langjährigen Firmenmitglied im CNG-Club, das die Arbeit des Vereins aktiv unterstützt.

Zuvor war er geschäftsführender Gesellschafter der Kommunikationsagentur Eins A Kommunikation. Er unterstützte Energieversorger über mehr als 20 Jahre beim Aufbau und der Vermarktung von CNG als Kraftstoff. Seit 2006 fährt er auch privat ein CNG-Fahrzeug und ist kurz nach der Gründung privat Mitglied des CNG-Clubs geworden.