CNG-Tankstellen im Umland großer Städte sind u. a. für Pendler und die regionale Versorgung von CNG-Fahrzeugen wichtig. So stellen Mölln und Bad Oldesloe relevante Standorte rund um Hamburg dar. Doch steht an beiden Standorte seit geraumer Zeit die Schließung durch die dortigen Stadtwerke im Raum.

Für viele Nutzer des umweltschonenden Kraftstoffs bedeutet solch ein Aus lange Umwege, Zeit- und Reichweitenverluste bis hin zum wirtschaftlichen Fiasko. Umso wichtiger ist es für die CNG-Fahrerinnen und -fahrer, Flagge zu zeigen und sich aktiv gegen Schließungen zu wehren.

Protest in Mölln und Bad Oldesloe
Protest in Mölln und Bad Oldesloe


Regionalgruppen Hamburg und Schleswig-Holstein machen mobil
Unter Federführung der beiden Regionalgruppen fand deshalb heute eine gemeinsame Protestveranstaltung in Mölln und Bad Oldesloe statt. Denn der CNG-Antrieb braucht dringend Unterstützung. Auch wenn das Erhalten von Tankstellen nicht Aufgabe von Privatpersonen sein sollte, so sind diese doch entscheidend für öffentlichswirksame Aktionen, die Medien und Politik mit einbindet, so Nils Hundsdörfer von der Regionalgruppe SH. Von offizieller Seite des CNG-Clubs wurde sie persönlich unterstützt durch Vorstand Birgit Maria Wöber aus München.

Zahlreiche Teilnehmer trafen sich zunächst an der CNG-Tankstelle in Mölln, anschließend ging es zusammen weiter nach Bad Oldesloe, wo auch die örtliche Presse (SHZ) dazustieß. Hier steht die geplante Schließung mittlerweile sogar wieder auf der Kippe. Denn die ursprünglich von der Politik angeführten "wirtschaftlichen Gründe" sind bei genauerer Betrachtung keineswegs gegeben, sondern beruhen auf einmaligen Sondereffekten, wie auch die Medien berichteten.

Die hohen Verluste 2024 entstanden durch die Insolvenz eines Biomethan-Lieferanten und dadurch entgangene Gewinne aus der Vermarktung der THG-Quote. Die zeitweilige teure Erdgas-Ersatzbeschaffung tat ein Übriges. Doch ist bereits ein neuer, potenter Biokraftstoff-Lieferant an Bord und in Summe trägt sich die Tankstelle praktisch selbst. Das führte zumindest dazu, dass die Stadtpolitik die endgültige Entscheidung nun vertagt hat und die weitere Entwicklung abwartet. Außerdem haben bereits Interessenten angeklopft, die diese Tankstelle übernehmen und weiterführen würden.

Mit Protest und Präsenz zum Erfolg
Aktuell sieht es für die CNG-Fahrerinnen und -fahrer im Raum Bad Oldesloe also doch nach einem guten Ende aus. Dennoch kommt die Protestaktion zur rechten Zeit, um stärker auf die Situation aufmerksam zu machen – auch mit Hilfe der erneut vertretenen Presse (Stormaner Tageblatt/SHZ), was bei den Teilnehmern wie z. B. Harald Ballon gut ankam: "Ich fand die Aktion insgesamt sehr gelungen! Ebenso positiv war, dass in Bad Oldesloe die Presse vor Ort war – das zeigt, dass unsere Botschaft Gehör findet und wir wirklich etwas bewegen können."

Bewegung und Zusammenhalt treiben auch Mitorganisator Michael Schmökel: "Als Sprecher der RGHH sehe ich mich in der Pflicht, CNG-Fahrer/-innen im Umkreis von Hamburg zu unterstützen. Jede Tankstelle, die nicht geschlossen wird, ermöglicht sorgenfreies Autofahren. Gerade in Mölln und Bad Oldesloe müsste man sonst große Umwege fahren. Auch für Werkstätten ist es wichtig, vor Ort eine Tankstelle zu haben, wenn Arbeiten an der Gasanlage anfallen."

Schlussendlich zeigt der öffentliche Protest, dass von Seiten der Bürger und Nutzer ein großes Interesse an der Weiterführung der CNG-Tankstelle besteht – auch weit über die Kommune hinaus.